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- Konica Minolta Dynax 7D -
das Handling einer SLR-Kamera


Eigentlich schade, dass es sie nicht mehr gibt, denn nach der Ankündigung von Konica Minolta am 19. Januar 2006, sich ganz aus dem Kamerageschäft zurückzuziehen, wird wohl immer ein Verlustgefühl in der Fotobranche zurückbleiben - wenn es auch nur um die Diskussion "für und wider" Minolta geht. Denn umstritten waren sie oft, die Kameramodelle von Minolta. Aber zunächst die Frage: "warum eigentlich eine digitale SLR-Kamera, wenn es doch so viele, gute und hochauflösende Kompaktkameras gibt?". Unabhängig von den Bedürfnissen der Profi-Fotografie, die nach großformatigen Bildsensoren mit hoher Auflösung und schneller und effektiver Signalverarbeitung durch die Firmware der Kamera strebt, sind das Anpassen der Kamera an die Lichtverhältnisse, an die Aufnahmesituation und die fast uneingeschränkte Nachbearbeitbarkeit des Fotomaterials wohl die wichtigsten Gründe für die Entscheidung zu einer DSLR-Kamera. Dabei darf man natürlich keine Vergleiche zu den "Winzlingen" der Kompaktkameras anstellen, die in der Hemdtasche getragen werden können, immer dabei sind und heute Erstaunliches leisten. Sie haben mindestens die gleiche Berechtigung wie eine digitale Spiegelreflexkamera. Aber allein das Gefühl einer "schwergewichtigen" Kamera, die gut in der Hand liegt und durch Wechselobjektive und umfangreiches Zubehör immer der Aufnahmesituation angepasst werden kann, lässt das Herz eines semiprofessionellen Fotoamateurs durchaus höher schlagen. Hinzu kommt die Möglichkeit, vorhandenes und oft umfangreiches Zubehörmaterial aus der guten analogen Zeit weiterverwenden zu können. Die digitalen SLR-Kameras mit ihren Bildsensorgrößen von durchschnittlich 23,5 mm x 16 mm oder im Kleinbildformat haben mit ihren CCD- oder CMOS-Sensoren bei effektiven Auflösungen von 6,1 bis zukünftig größer 12 Megapixel ein deutlich geringeres "Pixelrauschen" (Farbrauschen) als die Kompakten mit relativ kleinen Sensoren. Das ist neben der Sensorgröße natürlich auch in der Verwendung gut korrigierter und lichtstarker Objektive begründet. Natürlich sollen auch Nachteile einer DSLR-Kamera nicht verschwiegen werden. Der Bildsensor verschmutzt bei häufigem Objektivwechsel in z.T. unwirtlicher Umgebung natürlich im Gegensatz zum unzugänglichen Sensor der Kompaktkamera. Schmutzpartikel werden somit als unscharfe dunkle Punkte oder Flecken direkt auf dem Bild zu sehen sein. Dagegen hilft nur eine professionale Säuberung der Sensoroberfläche von Zeit zu Zeit.
CCD-Sensor

Wer die Reinigung selbst vornehmen möchte, sollte sich zumindest einen Ausbläser aus Gummi (DUST BLOWER WITH VALVE) oder einen Spülball aus der Apotheke beschaffen. In der Reinigungsstellung für den CCD-Sensor bei hochgeklapptem Spiegel wird dann die CCD-Oberfläche durch Abblasen von Flugstaub gereinigt. Das sollte in einer weitgehend staubfreien Umgebung geschehen und die Kamera sollte dabei mit dem Objektivbajonett nach unten gehalten werden.Zubehör CCD-Reinigung

Hartnäckigen Schmutz kann man ggf. mit einem sauberen, weichen Wattestäbchen, welches mit unverdünntem Isopropylalkohol (Isopropanol) aus der Apotheke getränkt ist, entfernen. Dabei muss wiederholt mit jeweils erneuerten Wattestäbchen ohne Druck über den Sensor gewischt werden. Es sollten sich bei sorgfältiger Reinigung keine Streifen oder Schlieren bilden. Geschieht dies dennoch, so ist die Reinigungsflüssigkeit verunreinigt oder enthält Wasser. Auch handelsübliche Reinigungssets, zB. Green Clean Sensor Cleaning Kit, können angewendet werden. Hierbei ist nach der beiliegenden Anleitung zu verfahren. Derartige Sets enthalten neben einem Ausbläser bereits vorgetränkte Reinigungspads. Diese Sets sind aber in der Regel recht teuer.
Auch die oft zitierten Unschärfen der digitalen SLR-Kameras sind eigentlich bei allen DSLR´s vorhanden und durch den optischen Aufbau der Sensorkonstruktion bedingt. IR-Filter und Antialiasing-Filter vor dem Bildsensor beeinträchtigen die Abbildungsschärfe. Hinzu kommt, dass vornehmlich ältere Objektive natürlich nicht auf die Sensorgröße und die digitale Fotografie abgestimmt sind. Hiervon sind die Abbildungsleistungen der DSLR-Kameras aller Hersteller gleichermaßen betroffen. Natürlich kann durch die eingesetzte Firmware ein großer Teil derartiger Fehler wirkungsvoll eingeengt werden, dies führt aber immer zu Verlusten von Bildinformationen. Nur durch bewusstes Abschalten oder Mindern der Bildverarbeitungsschritte in der Firmware kann das vermieden werden. Dieser Aufnahmemodus im sogenannten "Rohformat" (RAW) bedingt aber immer die Nachbearbeitung der digitalen Fotos im "digitalen Labor" mit Hilfe geeigneter Bildbearbeitungsprogramme. Schärfeprobleme sind natürlich auch durch schlechte Justierungen und Korrekturen vorwiegend "preiswerter" Objektive, durch schlechte Justierung der Sensorlage im Kameragehäuse, durch Abstandsfehler des Objektivbajonettes und durch fehlerhaften Autofokus bedingt. Mangelnde Sorgfaltspflicht der Hersteller bei den gestiegenen Anforderungen der digitalen Fotografie führen dann häufig dazu, dass Kamera und Zusatzobjektive nach dem Kauf zunächst einmal beim Kundenservice des Herstellers landen und nachgebessert werden müssen. Die heutigen Möglichkeiten, fertige Aufnahmen bis zur Auflösungsgrenze am Computer betrachten zu können, gibt natürlich jedem Hobby-Fotografen die Möglichkeit zur Einschätzung und Überschätzung der Abbildungsschärfe. Im Zeitalter der analogen Fotografie wäre es sicher nur wenigen Kleinbild-Amateuren eingefallen, ihre Bilder bis zu Formaten von 1 x 2 m zu vergrößern. Auch die Abbildungsleistungen hochkorrigierter Objektive sind durch physikalische und optische Gesetzmäßigkeiten begrenzt. Auch die am besten korrigierten Objektive haben Abbildungsfehler durch sphärische und chromatische Aberration, letzteres häufig CA-Fehler genannt. Am meisten betroffen sind dabei sogenannte Superzoom-Objektive, verächtlich als "Suppen-Zoom" mit einem Brennweitenbereich von häufig 28 mm bis 300 mm (42 mm bis 450 mm Kleinbild !!!) bezeichnet. Diese Objektive decken zwar den "Wunschbrennweitenbereich" vieler Amateure ab, zumal sie durch die Innenfokussierung recht klein ausfallen können. Die optischen Korrekturen können aber über den gesamten Brennweitenbereich nur mit Kompromissen erkauft werden, sie zeichnen trotz Verwendung von asphärischen Linsengruppen meist nur im mittleren Brennweitenbereich zufriedenstellend scharf und haben darüber hinaus meist eine geringe Lichtstärke. 2-3 gute Festbrennweiten, die sich ergänzen und ein universelles kleines "Reisezoom" sollten da besser sein. Zu beachten ist dabei in jedem Fall, dass bei den häufigsten Sensorgrößen von ca. 23 mm x 15 mm automatisch eine Brennweitenverlängerung durch eine andere Ausnutzung des Bildwinkels entsteht. Man bezeichnet das häufig als "Crop-Faktor". Dieser Faktor beträgt je nach Sensor 1,5 bis 1,6. Somit entspricht ein Objektiv mit einer Brennweite von 300 mm (Kleinbild) einer tatsächlichen Brennweite von ca. 450 mm. Eine verwacklungsfreie Aufnahme ist hier trotz hocheingestellter Empfindlichkeit mit starkem Bildrauschen und trotz kürzester Belichtungszeit ohne Stativ fast unmöglich. Einen weiteren Beitrag zur Unschärfe leistet die verwendete Blende bei der fotografischen Aufnahme. So verringert zwar eine starke Abblendung (hohe Blendenzahl) optische Abbildungsfehler in der sphärischen Aberration und vergrößert den Bereich der Schärfentiefe, gleichzeitig nehmen aber physikalisch bedingte Beugungsunschärfen an den Blendenkanten zu. Man spricht deshalb im mittleren Blendenbereich auch von einer "förderlichen Blende". Deshalb, Schärfefanatiker, bleibt bitte auf dem Teppich der Fotografie und verlangt nichts Unmögliches, auch wenn der Objektivhersteller Wunder verspricht. Die Diskussionsforen im Internet zu fotografischen Problemen dieser Art sind voller Unsinn und leider sind sie häufig Richtmaß beim Kamera- und Objektivkauf. Ansichten und Gefühle sind nun mal unterschiedlich und man sollte nie "Äpfel mit Birnen" verwechseln.
Doch nun zur Konica Minolta 7D, der viel gerühmten und oft geschmähten Paradekamera von Minolta.
Konica Minolta 7D

Die Wahl zu dieser Kamera fiel durch die vorhandenen Objektive und weiterem Zubehör sowie durch die vermeintlichen Kenntnisse auf dem analogen Sektor relativ schnell aus. Begünstigt wurde diese Entscheidung auch durch das in dem Kamerabody integrierte Anti-Shake-System, einem Novum in der DSLR-Technik. Weiterhin besticht diese Kamera durch ihr relativ großes Display und dank ihres Glasprismas durch ein angenehm helles Sucherbild. Im Gegensatz zu anderen digitalen SLR-Kameras erscheint die Konica Minolta 7D groß und relativ schwer, doch das ist hinsichtlich einer verwacklungsarmen Handhabung eigentlich nur von Vorteil. Der Kamerabody besteht zum großen Teil aus einer Leichtmetalllegierung, die durchaus eine Langzeitstabilität garantiert. Auch die vielen mechanischen Einstellknöpfe mögen zunächst befremdlich erscheinen, doch es ist ein unbestreitbarer Vorteil, wenn man sich in der Praxis bei einem Einstellungswechsel nicht erst durch verwirrende und schwer zugängliche Menüs kämpfen muss. Vermissen wird der Eine und der Andere einen Motivwahlschalter. Im Gegensatz zum leichtgewichtigen und abgespeckten Nachfolgemodell, der Konica Minolta Dynax 5D, besitzt die 7D in der Tat keine Motivprogamme. Doch das reiche Angebot an Custom-Funktionen und die drei zur Verfügung stehenden Speicherplätze zur Abspeicherung von Kameraeinstellungen sind ein vollwertiger Ersatz. Es soll hier keine Detailbeschreibung aller Kamerafunktionen vorgenommen werden, dazu gibt es hinreichend viele und gute Veröffentlichungen. Auch Tipps und Tricks in einschlägigen Internetforen sind hilfreich. Denn trotz vermeintlicher Kenntnisse aus anfänglichen analogen Zeiten der Fotografie merkt man sehr schnell, dass die Konica Minolta Dynax 7D keine Einsteigerkamera ist. Sie stellt schon Ansprüche an das "fotografische Denken" und an bewusstes Handeln und man muss schon seine fotografischen Kenntnisse auffrischen. Fehlschläge durch Missachtung dieser Gegebenheiten führten sicherlich dazu, dass diese Kamera oft negative Beurteilungen erfahren hat. Bei umsichtigem Handeln und bei Beachtung fotografischer Grundregeln stellt man sehr schnell fest, dass man eine hochwertige Kamera besitzt, die vielen Anforderungen gerecht wird. Ein hervorragendes Werk für Anfänger und Fortgeschrittene stellt das Buch "Fotos digital - Konica Minolta Dynax 7D" von Josef Scheibel und Robert Scheibel, vfv Verlag für Foto, Film und Video, dar. Die beiden Autoren haben fast alle Erfordernisse der Kamera beschrieben und geben wertvolle Tipps zur Bildgestaltung und zur digitalen Fotografie an sich. Unter http://www.digitalfotobuch.de sind auf der Homepage der Autoren neben diesem Buch weitere Veröffentlichungen angeführt und es werden sehr viele hilfreiche Informationen zur digitalen Fotografie gegeben.T-Ring Adapter

Für viele Amateure und Profis ist die Verwendung hochwertiger Optiken und die Möglichkeit der Adaptierung an eine digitale Kamera von großer Wichtigkeit, denn nur dann kann man mikroskopische und extrem makroskopische Aufnahmen unter Verwendung eines Mikroskops oder eines Balgennaheinstellgerätes mit zufriedenstellenden Ergebnissen herstellen. Ein sogenannter T-Ring als Adapter von M42 -Geräten auf Minolta-Bajonett leistet dabei wertvolle Hilfe. Dabei muss natürlich der Autofokus der Kamera und die damit verbundene Auslösesperre abgeschaltet werden, was bei der Konica Minolta Dynax 7D kein Problem darstellt. Die Zeitautomatik bei vorgewählter Blende funktioniert bei manueller Scharfstellung trotzdem weiterhin hervorragend. Auch für die Astrofotografie ist ein derartiger Adapter unabdingbar.T-Ring mit Balgennaheinstellgerät

Für Interessenten der Makrofotografie lohnt sich auf alle Fälle die Anschaffung eines nicht zu lichtschwachen Makroobjektivs. Dieses sollte ebenfalls eine nicht zu kurze Brennweite besitzen. Denn, leicht flüchtige Lebewesen verlangen eine größere Fluchtdistanz. Dabei sollte man aber auf alle Fälle den geringen Schärfentiefe-Bereich bei derartigen Aufnahmen nicht außer Acht lassen. Im Gegensatz zu den Makroeinstellungen kompakter Digitalkameras erscheint dieser Bereich häufig sehr klein, dafür wird man aber durch den "großen" Objektabstand bei Abbildungsmaßstäben von 1:1 und größer entschädigt. Auf den Autofokus derartiger Objektive kann man in der Regel getrost verzichten, denn er ist meist doch zu langsam und mit Geräusch verbunden, was zur Abschreckung vieler Fotoobjekte führt. Bei Aufnahmen aus der freien Hand kommt man meist sowieso besser, wenn man die Scharfeinstellung bei vorgewählter Einstellung des Entfernungsringes am Objektiv durch Annäherung des Kamerastandpunktes vornimmt. Auch ein "Mitgehen" bei bewegten Objekten ist sinnvoll, etwa bei Windbewegungen von Blüten und ähnlichen Objekten. Die fast verzögerungsfreie Auslösung lässt bei DSLR-Kameras im Gegensatz zu mancher Kompakten ein derartiges Handeln zu.Tamron Makroobjektiv 2,8/90 Frühling

Für Objekte in Augenhöhe sollte es mit dieser Technik keine größeren Probleme geben. Allerdings ist sie für Makrofanatiker, die vorwiegend bäuchlings am Boden arbeiten, weniger praktikabel.Frühling Frühling

Hier sollte ein optional erhältlicher, aufgesetzter Winkelsucher und ggf. ein stabiles Kleinstativ benutzt werden. Die Scharfstellung erfolgt dann über den Entfernungsring und/oder mit Hilfe des Autofokus. Auch ein sogenannter "Bohnensack" ist nützlich. Dabei handelt es sich um einen Stoffbeutel, welcher mit einem körnigen Substrat gefüllt ist. Die darauf abgesetzte Kamera kann damit recht einfach durch Verformen des Beutels in die gewünschte Position gebracht werden und ruht darauf ziemlich verwacklungsfrei. Um Auslöseverwackelungen auszuschließen wird die Verwendung eines Fernauslösekabels oder die Anwendung des Selbstauslösers empfohlen. Unter Umständen ist bei statischen Aufnahmen die Spiegelvorauslösung an der Kamera zu aktivieren, die eine Verwacklung durch den Spiegelschlag verhindert. Ausreichende Lichtverhältnisse oder die Verwendung von Makroblitzeinrichtungen sind unabdingbar, da der eingebaute Blitz durch die Objektivkonstruktion abgeschattet wird und durch die Abstrahlrichtung ungeeignet ist.Wasserturm 50 mm Brennweite (75 mm Kleinbild)

Der unbestreitbare Vorteil digitaler SLR-Kameras liegt, wie bereits erwähnt, in der Möglichkeit durch die Verwendung von Wechselobjektiven ein breites Spektrum von bildgestalterischen Möglichkeiten wahrzunehmen. Dabei kommt es nicht immer darauf an, dass man die am besten korrigierten und für die digitale Fotografie am besten angepassten Objektive verwendet. Die weitgehende Korrektur der chromatischen Aberration und eine genügende Abbildungsschärfe bei guter Farbtreue sollten aber im Vordergrund stehen. Kissen- und tonnenförmige Verzeichnungen, Vignettierungen (dunklere Bildecken) lassen sich durch moderne Bildbearbeitungsprogramme weitgehend korrigieren. Sehr gute und hochkorrigierte, lichtstarke Objektive haben ihren Preis und sind oft wesentlich teurer als der Kamerabody. Es sind häufig Festbrennweiten, da ein hoher "Korrekturfaktor" bei Zoom-Obkektiven über den gesamten Brennweitenbereich fast nicht möglich ist und stets zu Lasten der Lichtstärke geht. Die nachfolgenden Bilder sind bis auf ein geringes Nachschärfen und einer Helligkeitsanpassung sowie einer Änderung der Bildgröße unbearbeitet. Die Abbildung des Freiberger Wasserturms im rechten Bild ist mit einem Minolta-Objektiv AF 50/1,4 gemacht. Diese Festbrennweite zählt nach wie vor zu den Klassikern der Minolta-Objektive und ist wegen seiner Lichtstärke und Abbildungsgüte noch sehr gefragt. Der Crop-Faktor der Kamera vergrößert die Brennweite natürlich von 50 mm Kleinbild zu 75 mm Kleinbild.Wasserturm 10 mm Brennweite (15 mm Kleinbild) Wasserturm 300 mm Brennweite (450 mm Kleinbild)

Auf den beiden linken Fotos sind zwei sehr gegensätzliche Abbildungsmaßstäbe dargestellt. Das äußere linke Foto wurde mit einem Sigma Weitwinkel-AF-Zoom 10-20 mm D angefertigt. Auch hier tritt natürlich der Crop-Faktor von 1,5 auf, sodass die Brennweite 15 mm im Vergleich zum Kleinbildformat beträgt. Dieses extreme Weitwinkel-Zoom ist hervorragend für Innenaufnahmen und Aufnahmen hoher Gebäude sowie für die Landschaftsfotografie geeignet. Es ist relativ verzeichnungsarm und die vorhandene Vignettierung im 10 mm - Bereich hält sich noch in Grenzen. Allerdings zeichnet es etwas weich, was für Architekturaufnahmen weniger geeignet erscheint. Die Lichtstärke von 1:4 bis 1:5,6 ist gut. Durch die Innenfokussung und den eingebauten Ultraschall-Autofokus-Antrieb erscheint die Bauweise etwas kompakt und das EX-Objektiv hat einen relativ großen Durchmesser. Es ist ausschließlich für digitale SLR-Kameras konzipiert und lässt sich somit an analogen SLR´s nicht verwenden.
Das innere linke Foto wurde vom gleichen Aufnahmestandpunkt mit einem Minolta Tele-AF-Zoom 75-300 mm in der Zoomendstufe von 300 mm angefertigt. Durch den Crop-Faktor verlängert sich die Brennweite wiederum auf ca. 450 mm. Das Objektiv ist mit einem Öffnungsverhältnis von 1 : 4,5 bis 1 : 5,6 nicht sonderlich lichtstark und hat als sogenanntes Makro-Objektiv eine Einstellgrenze von 1,5 m. Durch die nicht vorhandene Innenfokussierung ist es im 300 mm -Bereich recht lang und damit etwas gewöhnungsbedürftig. Aber für ein Objektiv aus dem Niedrigpreis-Sektor zeichnet es erstaunlich scharf. Bei der Anwendung einer derartig langen Brennweite kommt das Antishake-System der Konica Minolta Dynax 7D voll zum Tragen. Eine derartige Aufnahme wäre ohne Antishake und ohne Stativ nicht möglich. Das merkt man spätestens dann, wenn man das Fotoobjekt durch den Prismensucher anpeilt.
Fazit - mit der Konica Minolta Dynax 7D ist sowohl dem Amateur als auch dem Profi eine anspruchsvolle Kamera an die Hand gegeben, die den Vergleich zu anderen DSLR-Kameras nicht scheuen muss. In Verbindung mit geeigneten Objektiven liefert sie hervorragende Aufnahmen. Die Konica Minolta Dynax 7D ist keine Anfängerkamera und auch ein fortgeschrittener Amateur muss fleißig dazu lernen. Doch er wird bei eigener kreativer Arbeit mit guten Ergebnissen belohnt. Es ist wirklich bedauerlich, dass sich Minolta aus dem Kamerageschäft zurückgezogen hat - doch halt, das bewährte Minolta-A-Bajonett und Teile des Kamerabaus hat Sony übernommen und das lässt hoffen. Zumindest wurde die Weiterentwicklung und der Bau neuer Kameras nach dieser Fusion angekündigt und das könnte nur von Vorteil sein, da Sony die Sensorfertigung für digitale Kameras perfekt beherrscht.

- Sony Alpha 100 / 300 -
Nachfolger der Minolta-Serie


Da sind sie nun, die oft zitierten Nachfolger der digitalen SLR`s von Minolta. Mit den Modellen der Alpha-Serie stellt Sony eine Reihe von DSLR´s vor, die ein breites Benutzerspektrum mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen und Erwartungen befriedigen soll. Die Modelle vom Erstling Sony Alpha 100 als Einstiegsmodell über Alpha 200, Alpha 300, Alpha 350 Alpha 700 bis zum Flaggschiff Alpha 900 haben erwartungsgemäß unterschiedliche technische Spezifikationen und Ausstattungen. Gemeinsam ist allen das bewährte Minolta A-Bajonett als Objektivfassung und der eingebaute optische Bildstabilisator. Ohne auf alle technischen Unterschiede eingehen zu wollen sei bemerkt, bis zur Alpha 350 sind alle Kameras mit einem CCD-Sensor ausgestattet. Die Alpha 700 und Alpha 900 besitzen CMOS-Sensoren, wobei die Alpha 700 eine Auflösung von 12,3 Megapixel aufweist und die Alpha 900 als Vollformatkamera mit einer Sensorgröße von 24 x 36 mm eine stolze Pixelzahl von 24,6 Megapixel vermelden kann. Das Letztere ist natürlich neben der erhöhten Auflösung auch dem "großen" Sensor zuzurechnen. Die Alpha 100 bis Alpha 300 haben eine für Hoppyfotografen völlig ausreichende Auflösung von 10,2 Megapixel. Lediglich die Alpha 350 besitzt eine Auflösung von 14 Megapixel. Als einzige Kameras der Sony-Alpha-Serie besitzen die Modelle Alpha 300 und Alpha 350 eine sogenannte Live-View-Funktion, das heißt, in dem rückwärtigen klappbaren Sucherdisplay können die durch das Objektiv empfangenen Bildinformationen ähnlich wie bei Kompaktkameras angezeigt werden. Diese hilfreiche Funktion ist besonders für Makrofotografen und bei bildgestalterischen Arbeiten interessant. Bis auf die "semi- und/oder professionalen" Modelle Alpha 700 und 900 machen aber die Kunststoffgehäuse mit ihren nicht gerade hochwertigen Oberflächen eher einen geringwertigen Eindruck und liegen nicht besonders gut in der Hand. Die Modelle Alpha 100 und 200 entsprechen etwa der Minolta Dynax 5D, während die Alpha 700 eher der Minolta Dynax 7D zuzurechnen ist. Alles in allem repräsentiert die Vielzahl derModelle die unterschiedlichen Entwicklungsstufen der DSLR-Kameras von Sony, die mehr oder weniger ausgereift auf den hart umkämpften DSLR-Markt geworfen wurden. Geschmäht werden müssen sie alle nicht. Obwohl in einschlägigen Foren oft harte und kritische Worte zu Sony-DSLR´s gebraucht werden. Sei nur erwähnt, dass auch andere namhafte Kamerahersteller Modelle auf den Markt gebracht haben, die in ihren Eigenschaften ähnlich sind und auch Schwachpunkte haben. Kritisch ist aber unbedingt die mangelnde Produktpflege von Sony im "Niedrigpreisbereich" der DSLR-Kameras zu benennen. So gibt es kaum Firmwareupdates, die den vielen oft berechtigten Wünschen der Sony-Amateure gerecht werden würden und die keiner Änderung der Hardware bedürften. Warum nun aber eine Sony Alpha 100 / 300? Kurz und knapp gesagt, weil sie kleiner und leichter sind als z.B. die Minolta Dynax 7D und fast alle Erwartungen einer "Reisekamera" erfüllen und alle Objektive und sonstiges Zubehör von Minolta passen.


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