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- Fujifilm Finepix S5000 -
das Feeling einer SLR-Kamera


Die Digitalkamera Finepix S5000 von Fujifilm erweckt tatsächlich auf den ersten Blick den Eindruck einer SLR-Kamera des mittleren Preissegments. Ein zweiter Blick auf die handliche Kamera lässt dann doch den fehlenden Aufbau für den Prismensucher und die fehlende Anschlussmöglichkeit für die Wechselobjektive erkennen. Also, doch eine Kompaktkamera der "unteren Pixelklasse", denn mit ihrer effektiven 3,1 Megapixel-Auflösung erhebt sie nicht unbedingt den Anspruch einer Profikamera. Sind doch heute Auflösungen von 8 bis 10 Megapixel durchaus schon "üblich". Über die Sinnhaftigkeit einer derartigen Auflösung kann man geteilter Meinung sein. Für hochauflösende Fotodokumentationen, wissenschaftlich-technische Aufnahmen und Druckvorlagen hoher Auflösung sowie für großformatige künstlerische Gestaltungen mögen sie unabdingbar sein, der eher durchschnittliche Hobbyfotograf braucht sie sicherlich nicht. Schließlich gibt es ja noch den guten alten fotografischen Film, denn man sollte auch bedenken, dass hohe Pixelauflösungen natürlich auch große Speichermedien erfordern. Gut, mit Festplatten, sogenannten Microdrivs, heute kein Problem mehr, wenn man von den Problemen des Dateihandlings und der digitalen Fotobearbeitung einmal absieht. Sehr schnell erkennt man dann, dass der heimische PC permanent an seine Grenzen kommt.
Finepix S5000

Eine Digitalkamera mit einer maximalen Sensorauflösung von 4 bis 6 Megapixel ist also zum heutigen Zeitpunkt eigentlich als optimal anzusehen. Was also ist der Grund, sich eine Kamera mit einer Auflösung von "nur" 3,1 Megapixel zu kaufen? Wie die oben beschriebene Finepix 2800 Zoom besticht die Finepix S5000 durch einen beträchtlichen optischen Zoombereich. Der 10-fache optische Zoombereich von 37 mm bis 370 mm (Kleinbild) lässt auch für einen ernsthaften Amateur kaum Wünsche offen, denn was optisch zu erreichen ist, kann man getrost nach Hause tragen. Zugegeben, der Weitwinkelbereich könnte eine noch etwas kürzere Brennweite besitzen. Gegenüber der Finepix 2800 Zoom und einigen anderen Modellen von Fujifilm besitzt die Finepix S5000 ein umfangreiches Menü von Einstellmöglichkeiten zur Belichtungsmessungund zur Fokussierung. Da hat man sehr oft die Qual der Wahl, denn wer schnell zu seinen Fotos kommen möchte, hat nicht die Zeit alle möglichen Einstellmodi "durchzuspielen". Aber keine Angst, die AUTO-Einstellung sowie die Motiv-Wahl-Einstellungen für Nachtaufnahmen, Sport-, Landschafts- und Portraitaufnahmen garantieren im Normalfall korrekte Ausbelichtungen und sorgen für scharfe Bilder.Finepix S5000 mit Filtergewinde-Vorsatz

Der mitgelieferte Adapterring fungiert als Gegenlichtblende und besitzt ein Filtergewinde mit 55 mm Durchmesser und kann somit Effektfilter, Polfilter und Vorsatzlinsen direkt aufnehmen. Makroaufnahmen sind mit geeigneten Vorsatzlinsenkombinationen somit kein Problem. Die "Tele-Einstellung" des 10-fach Zoomobjektivs gestattet mit der oben angführten Linsenkombination problemlos Abbildungsmaßstäbe bis 2:1 bei einem beachtlichen Objektabstand, der in der Regel ausreicht "leichtflüchtige Lebewesen" zu fotografieren. Dabei muss man aber von den Möglichkeiten der Blendenvorwahl Gebrauch machen, um eine größtmögliche Schärfentiefe bei ausreichend kurzer Belichtung zu erzielen. Natürlich verbietet sich bei der Verwendung des Adapterringes mit aufgeschraubten Vorsatzlinsen die Zuschaltung des doch recht leistungsstarken eingebauten Blitzlichts. Trotz des nach oben ausgeklappten Blitzes würde es doch zu starken Abschattungen in den oberen Bildpartien kommen. Ein externer Blitzanschluss zur Verwendung einer Ringblitzeinrichtung oder von zwei seitlichen Blitzgeräten wäre wünschenswert, ist aber leider nicht vorhanden. Eine opto-elektronische Auslösung einer Zweitblitzeinrichtung, ähnlich der oben beschriebenen Lösung für die Finepix 2800 Zoom, ist deshalb unabdingbar.Frühling

Das recht gute Fujinon-Objektiv in Verbindung mit den Möglichkeiten der Mittenfokussierung und den wahlweisen Belichtungsmessungen (Integral / Spot / Mehrfeld) garantiert fast immer gelungene Aufnahmen. Der Super CCD-Sensor von Fujifilm ist eine rundherum gelungene Sache. Farbtreue und Belichtungsspielraum sowie technische Möglichkeiten sind eher bei Kameras höherer Preisklassen äquivalent. Trotzdem sollen die Schwachstellen der Kamera nicht verschwiegen werden. Fujifilm hat zur Abspeicherung der Aufnahmen der Finepix S5000 im JPEG-Format einen doch etwas hohen Komprimiermodus gewählt. Das hat zwar Vorteile zur optimalen Ausnutzung des Speichervolumens der xD-Picture Card´s, ist aber doch mit einigen Nachteilen verbunden. So kann es unter Umständen dazu führen, dass leichte Farbsäume an den Bildkanten auftreten und dass das Pixelrauschen in vorwiegend blauen Bildpartien (Himmel) etwas verstärkt wird. Auch von Kompressionsalgorithmen bekannte Artefakte können in bestimmten Bildpartien auftreten. Davon sind aber auch Kameras anderer Hersteller betroffen. Eine vernünftige Bildnachbearbeitung mit einer guten Software sollte aber viele Probleme lösen können. Auf dem Free- und Shareware-Sektor gibt es hierzu zum Nulltarif und für wenige Euro erstaunlich gute Programme, auch lohnt sich hin und wieder ein Blick in kompetente Fachzeitschriften. Eine wahre Fundgrube war zB. die c't special 03/2003 vom Heise Zeitschriften Verlag. Unter http://www.heise.de/kiosk/special sind die Neuausgaben der c't special - Hefte angeführt und zusätzliche Downloads abrufbar.
Es wäre zu wünschen, dass Fujifilm die Optionen des Speicheralgorithmus als Menüpunkt zur Auswahl stellt. Weiterhin wäre eine bessere Software zur Auslesung und Bearbeitung der im CCD-RAW-Modus abgespeicherten Bilder wünschenswert. Im Übrigen muss gesagt werden, dass die mögliche Erhöhung der Bildauflösung durch Interpolation auf 6 Megapixel und die Erweiterung des optischen Zoombereiches durch den digitalen Zoom (1,4 fach bis 2,2 fach, je nach gewählter Auflösung) durchaus in Anspruch genommen werden kann. Die qualitativen Abstriche sind geringfügig. Alles in allem ein gelungenes Kameramodell in einem vernünftigen Preis- / Leistungsverhältnis.
Wasserturm 37 mm Brennweite Wasserturm 509 mm Brennweite

Die links unten dargestellten Bilder zeigen ein Beispiel des möglichen Zoombereiches der Kamera. Im linken Bild ist die Abbildung des Freiberger Wasserturmes mit der Weitwinkeleinstellung von ca. 37 mm Kleinbild zu sehen. Das rechte Bild zeigt eine Aufnahme vom gleichen Standpunkt mit einer Tele-Einstellung von ca. 509 mm Kleinbild (370 mm optischer Zoom plus digitalem Zoom).

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